Das Hochwasser in vielen deutschen Gebieten ist in diesem Jahr auch für viele Photovoltaikbesitzer ein Problem. Auch wenn die Module nicht in jedem Fall betroffen sind, stellen sich mit dem zurückgehenden Wasser doch auch immer mehr Fragen zur weiteren Nutzung der Anlage. Die Schwierigkeit hierbei: Auch wenn die Photovoltaikanlage von Netz getrennt ist, liegt weiterhin Strom an. Umso wichtiger ist ein schnelle Instandsetzung der Anlage, da durch den Schlamm Folgeschäden auftreten können. Diese betreffen allerdings nicht nur die PV-Module sondern auch Verteilerkästen, Kabel und Stecker sowie die Wechselrichter.
Ein besonderes Augenmerk sollte auch Anlagen mit Zentralwechselrichtern gelegt werden, denn diese stehen direkt auf dem Boden und sind dem Hochwasser dadurch direkt ausgeliefert gewesen. Fällt dieser Wechselrichter aus, dann sind davon oft gleich größere Anlagenteile betroffen. Zudem ist ein Austausch dieser Geräte im Vergleich zu den kleineren String-Wechselrichtern oft schwieriger und dadurch nicht so schnell umsetzbar. Gerade wenn die Fundamente unterspült wurden kann es kritisch werden. Diese Schäden sind oft nicht sichtbar, können aber in den auf das Hochwasser folgenden Wochen noch große Schäden verursachen.
Die Ausführungen zeigen wer nach dem Hochwasser schnell und umfassend prüft, kann verschiedene kostenintensive Schäden verhindern. Der Schlamm muss aus den Geräten natürlich vollständig entfernt werden – viel Zeit darf bis dahin nicht vergehen um die Chance ihrer weiteren Verwendung nicht zu verschlechtern. Wechselrichter können beispielsweise nach einer Säuberung und einer umfassenden Durchsicht mit eventueller Reparatur einzelner Bestandteile oft weiter verwendet werden. Diese Arbeiten sind im Vergleich meist kostengünstiger als ein kompletter Austausch der kompletten Anlage. Die Frage ist nur: Wie geht man am besten vor? Hier einige Tipps:
- Alle Arbeiten und Prüfungen müssen mit Vorsicht durchgeführt werden, da die Anlage weiterhin unter Strom stehen kann! Es ist in jedem Fall abzuwarten, bis das Wasser vollständig abgelaufen ist, bevor Räumlichkeiten der PV-Anlage betreten werden – dies betrifft insbesondere den eventuellen Standort des Wechselrichters im Keller.
- Es ist sinnvoll eine Bestandsaufnahme der auf den ersten Blick erkennbaren Schäden und Verschmutzungen zu machen.
- Es sollten schrittweise die verschiedenen Anlagenbestandteile vom Wechselrichter über die Verteilerkästen, die Kabel und sämtliche Steckverbindungen kontrolliert, gereinigt und ggf. repariert werden.
- Das Fundament muss geprüft werden um die Gefahr eines späteren Absackens der Aufständerungen zu erkennen.
Auch einige Hersteller von Wechselrichtern und PV-Modulen haben erste Informationen zum richtigen Umgang mit den Anlagen nach dem Hochwasser veröffentlicht. SMA informiert beispeilsweise auf einer speziell hierfür eingerichteten Seite alle Betreiber von Anlagen sowie Elektrofachkräfte und andere Einsatzkräfte vor Ort über den richtigen Umgang mit den betroffenen Anlagen.
Weiterer Informationen zum Thema können auch auf den Seiten von IBC Solar nachgelesen werden.