Temperatursensoren sind rein optisch ein eher kleiner Bestandteil einer Solarthermieanlage, dennoch haben sie großen Einfluss auf deren Effizienz. Sind sie falsch platziert, kann dies die Effizienz der Anlage deutlich beeinflussen. Das Problem dabei: Ein falsch platzierter Temperatursensor fällt nicht immer auf und auch wenn die Anlage scheinbar korrekt läuft, geht einiges an Wärme verloren.
Die Pumpe läuft, also ist alles gut? – Falsch!
Es ist einfach davon auszugehen, dass eine Anlage effizient läuft sobald die Pumpe der Anlage läuft. Dies heißt aber eher wenig, denn auch bei einem falsch positionierten Temperatursensor kann die Pumpe weiterhin laufen. Das Problem dabei: Oft sind die gemessenen Werte dennoch plausibel und der Fehler fällt gar nicht auf.
„Auf der falschen Höhe platzierte Temperatursensoren im Speicher sind der häufigste Fehler bei Temperaturmessungen.“
Guido Filler, Entwicklungsleiter Resol
Wenn der Temperatursensor zu tief sitzt
Ein zu tief sitzender Temperatur ist nicht so einfach zu erkennen wie vielleicht anzunehmen. In diesem Fall ist die vom Sensor gemessene Temperatur um einiges tiefer als die tatsächliche Temperatur der einströmenden Flüssigkeit. Im Umkehrschluss würde die Pumpe immer weiterlaufen und so ggf. nur warme Flüssigkeit durch die Anlage fahren. Das vergeudet nicht nur Strom sondern bringt auch für die Wärmegewinnung absolut keinen Vorteil, denn im schlimmsten Fall kann dadurch im Winter auch Wärme aus dem Speicher entnommen und wieder zu den Kollektoren geschickt werden. Dies ist jedoch ausschließlich bei Drain Back Anlagen notwendig, die auch entsprechend konzipiert wurden. Bei allen anderen Solarthermie Anlagen sollte der Sitz des Temperatursensors in diesem Fall jedoch nochmals überprüft werden.
Dafür stellt sich allerdings folgende Frage: Wie erkennt man einen zu tief sitzenden Temperatursensor? Ein einfacher Trick hilft: Fassen sie an die Leitungen von Vor- und Rücklauf Ihrer Anlage. Sofern die Temperaturen ähnlich oder der Rücklauf gar wärmer ist, sitzt der Sensor falsch.
Wenn der Temperatursensor zu hoch sitzt
Der andere Fall ist ein zu hoch angebrachter Temperatursensor. Hier bewirkt er, dass die Pumpe zu schnell ausgestellt wird ohne eine ausreichende Temperatur im Speicher erreicht zu haben. Dies liegt an der verfrühten Meldung des Speichers als „voll“ an den Solarregler, sodass dieser die Pumpe abstellt.
Wo sollte der Temperaturfühler sitzen?
Im Idealfall sitzt der Temperaturfühler für den Speicher über dem unteren Drittel des Wärmetauschers im Speicher. Dies kann meist an den Anschlüssen außen am Speicher abgelesen werden, doch da einige Hersteller den Wärmetauscher schräg im Speicher montieren sollte zur Sicherheit das Datenblatt zum Wärmespeicher berücksichtigt werden. Einige Hersteller haben zum Zweck der Fehlerreduktion Tauchhülsen bereits an ihrem Speicher vormontiert. Dadurch beeinträchtigen Sie jedoch auch die Flexibilität in der Anlagenkonfiguration. Es ist also immer ein Abwägen zwischen Möglichkeiten und Fehleranfälligkeit.
Temperatursensoren werden jedoch nicht nur am Speicher montiert: Auch am Kollektor werden Sensoren benötigt um eine reibungslose Funktion der Anlage zu gewährleisten. Hier kommt es zwar nur sehr selten zu Fehlern, doch manchmal kann es passieren, dass der Sensor in die Dämmung gerät. Dies merkt man vor allem dann, wenn im Vorlauf ein weiterer Sensor montiert ist und die Temperaturen der beiden Messungen nicht zueinander passen. Grundsätzlich ist es jedoch empfehlenswert die Sensoren hier zum Schutz über eine Fühleranschlussdose anzuschließen.