Energetische Sanierungen von Bestandsimmobilien sind in der Wärmewende ein großer Punkt, der aktuell noch immer mit zahlreichen Vorurteilen belastet ist. Beliebtestes Argument: die Investitionen bewirken kaum Verbesserungen und rechnen sich damit nicht.
Energetische Sanierung ja oder nein?
Renovierungen bzw. Sanierungen sind bei Immobilien nach einigen Jahren unvermeidbar. Je nach Alter des Objektes stellt sich nun die Frage, ob lediglich Bodenbeläge, Wände und ggf. die Einrichtung renoviert wird oder ob direkt eine größere Sanierung durchgeführt werden soll. Hier kommt meist das genannte Vorurteil zum Tragen, dass energetische Sanierungen schlichtweg unwirtschaftlich sind. Fakt ist: nicht jede Maßnahme eignet sich für jedes Haus. Es ist daher wichtig Maßnahmen auszuwählen, welche die Immobilie energetisch voranbringen und einen positiven Effekt auf den Energieverbrauch haben.
- Führen Sie energetische Sanierungen im Zuge ohnehin anstehender Modernisierungsmaßnahmen durch.
- Besprechen Sie die geplanten Maßnahmen im Vorfeld mit einem Fachmann, der feststellen kann was für die Immobilie sinnvoll ist.
- Lassen Sie sich die möglichen Maßnahmen vom Fachmann berechnen und auf Ihre finanziellen Möglichkeiten abstimmen.
- Sanierungsmaßnahmen lassen sich auch schrittweise umsetzen. Sie können sie also auf einen längeren Zeitraum verteilen. Es ist sinnvoll im Vorfeld einen Sanierungsplan für den Ablauf der Maßnahmen zu erstellen.
Minimale Sanierung oder Sanierung auf Effizienzhausstandard?
Wer sich für eine energetische Sanierung der eigenen Immobilie entscheidet, steht vor der Frage nach dem Umfang der geplanten Maßnahmen. Nach EnEV sind im Vergleich meist weniger Maßnahmen ausreichend um die Vorgaben zu erfüllen als beispielsweise bei einer Sanierung auf den Standard eines Effizienzhauses anfallen würden. Im Praxisbeispiel wurde eine 65 Jahre alte Villa betrachtet, die auf Effizenzhaus-Standard modernisiert wurde.
Durchgeführte Maßnahmen
Die Sanierung erfolgte in Zusammenarbeit mit einer auf energetische Sanierungen spezialisierte Architektin durchgeführt. Mit dieser verständigte man sich auf folgende Maßnahmen:
- Pelletheizung mit Solarthermie für Heizung/Warmwasser
- Lüftungsanlage
- Wärmedämmung für Außenwände, Dach und Keller
- neue Fenster
Bei den Kosten achteten die Eigentümer bei der Auswahl der Komponenten auf die energetisch sinnvolleren Varianten. Aus diesem Grund entschied man sich unter anderem gegen den Einbau eines neuen Öl-Kessels und für die Installation einer Pelletheizung. Durch die Ergänzung mit einer Solarthermie Anlage kann diese im Sommer fast komplett abgeschaltet werden, da das Warmwasser über die Solartherme erzeugt wird. Mit einer konsequenten Dämmung der Außenwände, von Keller und Dach geht weniger Wärme verloren und der Heizbedarf in kalten Monaten wird reduziert.
Kostenvergleich
Die Maßnahmen im Praxisbeispiel waren darauf ausgelegt für die Villa den Effizienzhausstandard 55 zu erreichen. Die Investitionen sind dadurch im Vergleich zur gemäß EnEV 2014 notwendigen Sanierung zwar höher, die Gegenüberstellung der beiden Sanierungsvarianten zeigt langfristig jedoch die klaren Vorteilen der Sanierung auf Effizienzhausstandard.
Weitere Informationen zum dena Praxisbeispiel finden Sie hier.