Die ISH 2013 in Frankfurt am Main hat kaum begonnen, da gibt es auch schon die ersten Mitteilung zu interessanten Diskussionen. Im Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik VdZ wurde direkt zum Start der Fachmesse eine Debatte zur Energiewende im Wärmesektor gestartet. Bisher wurde diese ja immer etwas stiefmütterlich betrachtet und stand deutlich im Schatten der Stromdebatten.
Dies musste in der Diskussion auch Bundesumweltminister Altmaier eingestehen. Dennoch rückt er nicht von der verbreiteten Diskussion um die Strompreise ab. Er sieht die Klärung in diesem Bereich als wichtige Grundlage um mit den Überlegungen hinsichtlich der Energiewende im Wärmesektor nachhaltig zu beginnen bzw. diese stärker zu fördern. Es muss zunächst eine Bremse der Strompreisentwicklung erreicht werden, denn erst „dann werden wir die Muße haben, uns mit dem Thema der Gebäudesanierung zu beschäftigen“, so Altmaier. Es sei nicht Ziel den Eigentümern von privaten Bestandsgebäuden Vorschriften zu machen. Dennoch ist es notwendig einen Fahrplan für Sanierungen zu entwickeln, damit die verschiedenen Maßnahmen aufeinander abzustimmen.
Gebäude rücken in den Fokus
Auch wenn Bundesumweltminister Altmaier weitere Arbeiten der Politik im Rahmen der Gebäudesanierung erst nach den Bundestagswahlen ankündigt, so sind doch erste Hoffnungsschimmer sichtbar. „Es ist der Punkt erreicht, wo das Gebäude stärker in den Fokus der Energiewende rückt“, so Karlheinz Reitze (Geschäftsführer Vertrieb bei Stiebel-Eltron und zudem Präsidiumsmitglied der VdZ). Zudem ist auch ein deutliches Zusammenrücken in der Debatte um Strom aber eben auch um Wärme erkennbar. Da ist es klar, dass das Gebäude als Ganze zukünftig eine größere Rolle spielen wird. Entsprechend herrschte große Einigkeit darüber, dass es zwingend eine verbindliche Förderung für Gebäudesanierungen geben muss – und das möglichst mittelfristig. Bisher ist der Förderrahmen keinesfalls zuverlässig und bremst damit viele Arbeiten hinsichtlich der Energieeffizienz von Gebäuden aus.
Erste Vorschläge in der Diskussion
Doch es wurde bei weitem nicht nur kritisiert sondern auch sinnvoll vorgeschlagen. Die Grundsteuer beispielsweise könnte als Energiekomponente bei den laufenden Kosten von Gebäuden integriert werden. Ein Ansatz wäre also da, dennoch bleibt fraglich ob die Grundsteuer hier das richtige Mittel ist. Auch ein Gebäudeenergiepass der sowohl den Energiebedarf wie auch den Energieverbrauch aufzeigt wurde in die Diskussion eingeworfen.
Dennoch bleibt als Fazit bestehen, dass man sich bisher nur bedingt mit dem Thema Sanierung auseinandergesetzt hat und dies zukünftig ändern sollte. Es werden aktuell zwar bereits zahlreiche Sanierungen in diesem Bereich durchgeführt, aber eines ist zu berücksichtigen: „Zwei Drittel haben bei der Sanierung keine Beratung in Anspruch genommen“, so aktuelle Zahlen der Verbraucherschützer. Die Gefahr einer suboptimalen Ausnutzung des vorhandenen Potentials ist da entsprechend groß. Die Ursache liegt allerdings auch in der Ausrichtung der Beratung selbst. Bisher wurde dabei insbesondere die Gebäudehülle nicht aber das Gebäude als Ganzes betrachtet. Auch hier ist eine Besserung daher zwingend notwendig, die zum einen Wissen schafft und es zum anderen auch weitergibt.