Nun ist es amtlich: die Strafzölle für die Importe von chinesischen Solarmodulen wurden beschlossen – trotz starker Kritik seitens vieler Solarteuere in und außerhalb Deutschlands. Die Frist für die Verhängung der Strafzölle wäre heute abgelaufen, weshalb man sich gestern zu diesem Schritt entschieden hat. Die Höhen der Strafzölle liegt bei durchschnittlich 47.6% was einer deutlichen Anhebung entspricht.
Angeblich würde trotz der Strafzölle weiterhin mit den Chinesen verhandelt, denn auch in der EU-Kommission ist klar, dass derart hohe Strafzölle schnell zum Problem werden könnten. In den ersten beiden Monaten werden daher nur Strafzölle in der Höhe von 11,8% erhoben. Diese werden zwar schrittweise immer weiter angehoben, bieten so jedoch noch einen Zeitraum um eine Lösung in Zusammenarbeit mit China zu erreichen.
Bisher steht Deutschland in der Frage der Strafzölle klar auf der Seite Chinas – ähnlich der Mehrheit der restlichen EU-Staaten. Noch im Vorfeld zur öffentlichen Verkündung der Strafzölle wurde vor einem möglichen Handelskrieg nach Einführung der Zölle gewarnt. Gleichzeitig werden Einbrüche in den Nachfragen für Photovoltaikanlagen befürchtet, da die Preise für Solarmodule nun merklich ansteigen würden. Damit wären nicht mehr die günstigen Import-Module aus China ein Problem, sondern auch die künstlich verteuerten Import-Module. Es ist fraglich welche der beiden Varianten für die Solarwirtschaft wirklich schlimmer ist.
Aktuell ergibt sich der Vorteil Chinas im Wettbewerb noch aus den günstigeren Gehältern der Angestellten und der weitreichenden Unterstützung der chinesischen Hersteller durch die Regierung Chinas. Bisher reagierte die EU auf die chinesischen Attacken eher mit Zurückhaltung. Da sich jedoch verschiedene Netzwerkbauer über die chinesischen Billigangebote beschwerten, wurden Ermittlungen eingeleitet. Die Reaktion Chinas: es wurde ein Anti-Dumping-Verfahren gegen europäische Chemie-Importe angekündigt. Unterm Strich bleibt also abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird.
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